Aktuelle Grosswetterlage in Europa:
Nach dem Hochdruckwetter der vergangenen Tage und Wochen stellt sich die Grosswetterlage nun grundlegend um. Am Wochenende erstreckt sich ein Tiefdrucksystem von der Nordsee bis zur Biskaya und steuert aus Südwesten sehr milde, aber auch zunehmend feuchtere Luftmassen nach Mitteleuropa (GWL Südwest, über Mitteleuropa vorwiegend zyklonal = SWZ). Nach Durchzug einer markanten Kaltfront am Montag dreht die Strömung auf Nordwest und bringt deutlich kühlere Luftmassen. Die längerfristige Entwicklung ist noch sehr unsicher, derzeit deutet vieles auf eine länger anhaltende nass-kühle Periode hin.
Prognose für den deutschsprachigen Raum für das Wochenende vom 25. bis 26. April 2015:
Am Samstag erstreckt sich ein dichtes Wolkenband mit eingelagerten Regengebieten von der Ostsee über den Westen Deutschlands bis zum Jura, während der Tag weiter östlich trotz hohen Wolkenfeldern noch recht freundlich beginnt. Im Tagesverlauf kommt es auch im Osten vermehrt zu Schauern, vereinzelt auch Gewittern. Gänzlich trocken bleibt es von Brandenburg bis nach Ostösterreich. Der Wind weht meist mässig, in erhöhten Lagen stark aus südwestlichen Richtungen. In Schauernähe ist mit kräftigen Böen zu rechnen. Die Temperaturen erreichen von Nordwest nach Südost 15 bis 22 Grad, in den Föhngebieten der Ostalpen bis knapp 25 Grad. Der Sonntag beginnt in den östlichen Regionen mit vielen Wolken, hier und da fällt noch etwas Regen aus der sich abschwächenden Front vom Vortag. Danach wird es wie schon im Westen vorübergehend freundlicher, in den Alpen kommt erneut Föhn auf. Mit der tageszeitlichen Erwärmung steigt allmählich das Risiko für Schauer und Gewitter, inbesondere im Nordwesten Deutschlands sowie im nördlichen Alpenvorland und auf der Alpensüdseite. Am Abend erfasst eine kräftige Regenfront von Westen her Deutschland und die Schweiz. Abgesehen von Gewitterböen ist es meist schwachwindig aus südlichen Richtungen, die Temperaturen ändern gegenüber dem Samstag nur unwesentlich.
Tendenz für die Woche vom 27. April bis 3. Mai: Am Montag liegt eine markante Luftmassengrenze mit Dauerregen über Mitteleuropa, wobei es an der Vorderseite in den östlichen Regionen zu teils kräftigen Gewittern kommt. Im äussersten Osten werden noch mal bis zu 25, im Westen zum Teil nur noch knapp 10 Grad erreicht. In der Nacht zum Dienstag sinkt die Schneefallgrenze von Westen her bis auf 800 Meter. Am Dienstag sorgt die Front vom Bayerischen Wald bis zu den Ostalpen noch für langer anhaltende Schneefälle, im Flachland unterhalb von etwa 800 m bleibt es bei Regen. In den Hochalpen wird eine Neuschneeauflage von bis zu 150 cm erwartet, entsprechend steigt die Lawinengefahr! Am Mittwoch wahrscheinlich Zwischenhocheinfluss, ab Donnerstag aus Westen wieder unbeständiger. Die Aussichten für das Wochenende sind sehr unsicher, was die Temperatur- und Niederschlagsverteilung angeht. Es geht aber aus heutiger Sicht eher nass-kühl weiter, wobei Schneefälle bis in tiefere Lagen im Westen wahrscheinlicher sind als im Osten.
Ausführlicher und regionalisierter Wetterbericht für die Schweiz, gesponsert von der Schweizerischen Vogelwarte: 20150424-Wetterbericht
Auswirkungen auf die Vogelwelt:
Bis einschliesslich Dienstag sind die Zugbedingungen für die Südostzieher über dem östlichen Mittelmeerraum und Osteuropa sehr günstig. Weiter westlich sorgt der Kälteeinbruch mit teils ergiebigen Niederschlägen für Zugstau.
Ausgegeben am 24.04.2015 14:30 Uhr
Die mangelnde Unterstützung trotz regelmässiger Spendenaufrufe und markant sinkende Zugriffszahlen rechtfertigen den hohen Zeitaufwand für einen ausführlichen wöchentlichen Wetterbericht kaum noch. Daher erscheint der kostenlose Wetterbericht seit März 2015 noch sporadisch und/oder in einer Kurzfassung, um Kapazitäten für andere, stärker nachgefragte Inhalte und Dienstleistungen zu schaffen. Besten Dank für Ihr Verständnis.
Nächste Aktualisierung: offen; Wetterlagenkalender 2-3 Mal wöchentlich
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Die Windkarte zeigt die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit in rund 1500 m Seehöhe. In den Alpen werden die Geschwindigkeiten allerdings in der Regel zu schwach dargestellt und die Windrichtung wird häufig durch regionale Berg-Talwind-Systeme bestimmt.
Eine ganze Fieder = 10 Knoten, halbe Fieder = 5 Knoten. Faustregel Umrechnung Knoten in km/h: Knoten mal 2 minus 10 %

Legende der Wettersymbole in der Europakarte
Quelle und zusätzliche Wetterkarten: www.wetter3.de