Aktuelle Grosswetterlage in Europa:
Zwischen dem Azorenhoch und kräftigen Tiefdruckgebieten über dem Nordatlantik hat sich eine gesunde Westströmung etabliert, die unser Wetter bis auf absehbare Zeit wechselhaft, windig und eher mild gestaltet (GWL West zyklonal = WZ). Wärmere und kühlere Luftpakete wechseln sich ab, sodass die Schneefallgrenze zwar kurzzeitig bis in tiefe Lagen sinken kann. In der Regel folgt aber bereits nach ein bis zwei Tagen eine deutliche Milderung und es fällt wieder Regen bis in die Mittelgebirgslagen.
Prognose für den deutschsprachigen Raum für das Wochenende vom 12. bis 14. Dezember 2014:
Am Freitag zieht ein Sturmtief mit seinem Kern über die Ostsee und Dänemark hinweg nach Südschweden. Es deckt ganz Deutschland mit Sturmböen aus West bis Südwest ein, die schlechte Durchmischung des Höhenwinds bis in die Niederungen verhindert jedoch schlimmere Schäden. Gefährlich wird es in erhöhten Lagen, speziell auf den Mittelgebirgsgipfeln. Auch in den Alpen zieht der Wind an, hier ist es der Föhn, der stürmisch bis in manche Täler durchgreifen kann. Im Norden und in der Mitte Deutschlands fällt häufig Regen, im Süden und in den Alpenländern ist es trocken und sogar recht sonnig. Die Temperaturen steigen auf 6 bis 10 Grad.
Am Samstag verlagert sich die südwest-nordöstlich schleifende Regenfront unter Abschwächung langsam nach Süden und erreicht am späten Abend die Alpen. Dabei sinkt die Schneefallgrenze in den mitteldeutschen Gebirgen auf etwa 400 Meter, in den Alpen verbleibt sie zwischen 1000 und 1200 m. Im Norden zeigt sich am Nachmittag zeitweise die Sonne, an der Nordsee muss man aber noch mit einigen Schauern rechnen. Der zunächst noch starke West- bis Südwestwind lässt im Tagesverlauf weiter nach. Meist werden 4 bis 8 Grad erreicht, in den Föhntälern der Alpen sind noch mal knapp über 10 Grad möglich.
Am Sonntag liegt die schleifende Front immer noch im Streifen vom Schweizer Jura über den Schwarzwald hinweg bis in die Oberpfalz und bilden eine deutliche Grenze zwischen kühlerer Luft im Norden und milder Luft im Süden mit den entsprechenden Schneefallgrenzen. In den Alpen bleibt es jedoch unter schwachem Föhneinfluss weitgehend trocken, und auch in der Norddeutschen Tiefebene zeigt sich zeitweise die Sonne. Der Wind weht noch mässig, in erhöhten Lagen auch kräftig aus Südwest. Die Temperaturen verharren im Norden im tiefen, im Süden und direkt an den Küsten im höheren einstelligen Bereich.
Tendenz für die Woche vom 15. bis 21. Dezember:
In der neuen Woche setzt sich das sehr unbeständige Wetter fort, wobei es in der ersten Wochenhälfte eher etwas ruhiger zu und her geht. Hier kann es nach klaren Nächten auch mal frostig werden, tagsüber steigen die Temperaturen aber meistenorts in den Plusbereich. Aus heutiger Sicht wird es in der zweiten Wochenhälfte wieder stürmisch und regnerischer mit jahreszeitlich deutlich zu milden Temperaturen.
Auswirkungen auf die Vogelwelt:
Die milde Witterung lässt Kurzstrecken- und Teilzieher weiterhin in unseren Breiten ausharren, Wasservögel aus dem Norden müssen ebenfalls keine zufrierenden Gewässer befürchten. Die stürmische und direkte Westströmung vom Nordatlantik bis zu uns macht die Ausschau nach verdrifteten Meeresvögeln auch im Binnenland lohnend.
Ausgegeben am 12.12.2014 00:30 Uhr
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Nächste Aktualisierung: Freitag, 19.12.2014; Wetterlagenkalender etwa 3 Mal wöchentlich
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Die Windkarte zeigt die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit in rund 1500 m Seehöhe. In den Alpen werden die Geschwindigkeiten allerdings in der Regel zu schwach dargestellt und die Windrichtung wird häufig durch regionale Berg-Talwind-Systeme bestimmt.
Eine ganze Fieder = 10 Knoten, halbe Fieder = 5 Knoten. Faustregel Umrechnung Knoten in km/h: Knoten mal 2 minus 10 %
Quelle und zusätzliche Wetterkarten: www.wetter3.de