Aktuelle Grosswetterlage in Europa:
Das öde Nebelgrau bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hat bald ein Ende, denn es tut sich endlich was in der Wetterküche. Kräftige Tiefdruckgebiete zwischen Grönland/Island und Skandinavien bringen frische Atlantikluft zu uns (GWL West zyklonal = WZ). Wechselhaftes Westwindwetter ist die Folge mit zeitweise Schnee bis in tiefe Lagen, aber auch milderen Einschüben. Dauerfrost ist bei dieser Lage in den Niederungen kein Thema.
Prognose für den deutschsprachigen Raum für das Wochenende vom 5. bis 7. Dezember 2014:
Am Freitag muss man in weiten Teilen Deutschlands sowie in den Alpenländern noch mal mit zähem Hochnebel rechnen, oberhalb von 1000 bis 1200 m scheint trotz einigen Wolkenfeldern häufig die Sonne. Dichte Wolken auch über der Nebeldecke herrschen in Ostösterreich und in Norddeutschland vor, daraus fällt auch zeitweise unergiebiger Regen. Meist ist es noch schwachwindig, im Nordwesten Deutschlands kommt allmählich Westwind auf. Die Temperaturen liegen unter dem Nebel um oder knapp über dem Gefrierpunkt, in nebelfreien Lagen am Alpenrand sind 6 bis 8 Grad möglich.
Der Samstag zeigt sich von der trüben Seite. Eine schwache Kaltfront bringt von Nordwest nach Südost fortschreitend etwas Regen, dabei kommt die Schneefallgrenze bei 400 bis 600 Meter zu liegen. Dabei frischt der Wind mässig auf, der im Tagesverlauf von Südwest auf Nordwest dreht. Die Höchsttemperaturen liegen meist zwischen 2 und 6 Grad, einzig direkt an der Nordsee wird es noch milder.
Am Sonntag schneit es in den Alpen und im Alpenvorland zunächst noch bis 300 m herunter, in den tiefsten Lagen regnet es. Der Niederschlag lässt aber bald nach, allzu viel Schnee bleibt somit im Flachland kaum liegen und schmilzt wahrscheinlich tagsüber bei 2 bis 5 Grad wieder weg. Sonst kann sich tagsüber mal kurz die Sonne zeigen, aus Nordwesten folgt aber am Nachmittag bereits die nächste Regenfront. Bei böig auffrischendem Südwestwind (in Ostösterreich Nordwestwind) steigt die Schneefallgrenze vorübergehend gegen 1000 Meter an, um am Abend bzw. in der Nacht auf Montag wieder in tiefe Lagen abzusinken.
Tendenz für die Woche vom 8. bis 14. Dezember:
Die neue Woche bringt sehr wechselhaftes und windiges Wetter. Dabei folgen rasch aufeinander Regenfronten mit stark schwankender Schneefallgrenze. Auf einige Stunden Schneefall bis in tiefe Lagen folgt jeweils eine kurze Wetterberuhigung. Klart es in der Nacht auf, kann es vor allem in Alpennähe mässigen Frost geben, recht wahrscheinlich ist dies Dienstag früh. Ansonsten ist der genaue Fahrplan bei solch lebhaftem Wetter über mehrere Tage hinaus nicht zu bestimmen. Erhöhte Sturmgefahr herrscht voraussichtlich am Mittwoch und Donnerstag.

Prognostizierte Wellenhöhe für Mi., 10.12.2014 im Nordatlantik. Umrechnung Fuss x 0.3 = Meter, die gelbe Fläche bedeutet somit Wellenhöhen über 16 m
Auswirkungen auf die Vogelwelt:
Im Flachland Mitteleuropas dürfte einer allfälligen Schneedecke keine lange Lebensdauer beschieden sein, auch die Gewässer sind noch weit davon entfernt, zuzufrieren. Weniger Freude an der aktuellen Wetterlage dürften die Pelagen im Nordatlantik haben. Wie schon im letzten Winter zeichnet sich auch jetzt wieder extrem stürmisches Wetter vor den Küsten Westeuropas ab, was die Mortalitätsrate einiger Arten jeweils grossen Einfluss hat. Darüber soll im Blog demnächst ein ausführlicher Bericht zum vergangenen Winter erscheinen.
Ausgegeben am 04.12.2014 23:30 Uhr
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Nächste Aktualisierung: Freitag, 12.12.2014; Wetterlagenkalender etwa 3 Mal wöchentlich
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Die Windkarte zeigt die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit in rund 1500 m Seehöhe. In den Alpen werden die Geschwindigkeiten allerdings in der Regel zu schwach dargestellt und die Windrichtung wird häufig durch regionale Berg-Talwind-Systeme bestimmt.
Eine ganze Fieder = 10 Knoten, halbe Fieder = 5 Knoten. Faustregel Umrechnung Knoten in km/h: Knoten mal 2 minus 10 %

Legende der Wettersymbole in der Europakarte
Quelle und zusätzliche Wetterkarten: www.wetter3.de