Aktuelle Grosswetterlage in Europa:
Ein Ableger des Azorenhochs stösst derzeit bis nach Westeuropa vor und drängt das jetzt noch wetterbestimmende Tiefdrucksystem nach Südosteuropa ab (GWL Nordwest antizyklonal = NWA). Am Samstag liegt das Hochdruckzentrum genau über Mitteleuropa, zieht aber bereits am Sonntag nach Osten weiter. Auf seiner Rückseite fliesst mit südwestlichem Höhenwind sehr warme Luft zu uns, sie wird aber zu Wochenbeginn auch allmählich feuchter. Ab der Wochenmitte verflacht sich die Druckverteilung, noch ist nicht klar welches Druckgebilde eine dominierende Funktion übernimmt. Wahrscheinlich ist eine Fortsetzung des recht warmen, aber nicht ganz ungetrübten Wetters.
Prognose für den deutschsprachigen Raum für das Wochenende vom 26. bis 28. September 2014:
Am Freitag liegt der grösste Teil Mitteleuropas unter einer dichten Wolkendecke, aus der im Norden und Osten Deutschlands gelegentlich schwacher Regen fällt. Nach Südwesten hin ist es trocken und hier besteht auch die grösste Chance für sonnige Abschnitte. Bei mässigem, im Norden sowie am Alpenostrand auch kräftigem Nordwestwind werden meist 14 bis 18 Grad erreicht, am Rhein wird es mit 20 Grad oder knapp darüber am wärmsten.
Der Samstag zeigt sich zu Beginn etwa vom Harz und dem Erzgebirge über Ostbayern bis nach Ostösterreich von der trüben Seite, gelegentlich tropft es noch ein wenig. Im Tagesverlauf lockern die Wolken aber auch hier allmählich auf und es wird überall trocken. Im Norden und Westen Deutschlands, in der Schweiz und in Westösterreich darf man mit einem prächtigen Tag rechnen, einzig in den Niederungen hält sich am Vormittag stellenweise Nebel. In den West- und Zentralalpen sowie auf den westlichen Mittelgebirgen herrscht eine ausgezeichnete Fernsicht. Der Nordwestwind in den östlichen Regionen flaut im Tagesverlauf ab, ansonsten ist es schwachwindig. Die Temperaturen steigen je nach Sonnenscheindauer auf 18 bis 24 Grad mit den höchsten Werten im Südwesten. Die Nullgradgrenze klettert in den Alpen von Südwesten her auf 4200 m.
Der Sonntag beginnt in manchen Tälern neblig, im Bogen vom Bodensee und der Donau entlang kann er sich stellenweise bis in den Nachmittag halten. Sonst scheint meist die Sonne, wobei in der zweiten Tageshälfte im Westen Schleierwolken aufziehen. Es bleibt überall ganztags trocken, und auch der Wind weht nur sehr schwach. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 18 und 24 Grad, am Rhein liegt örtlich ein Sommertag mit 25 Grad drin. Auch in den höheren Alpentälern werden an die 20 Grad erreicht, in 2000 m sind es immer noch 12 bis 14 Grad.
Tendenz für die Woche vom 29. September bis 5. Oktober:
Die hohen Wolken überziehen am Montag allmählich ganz Mitteleuropa, lassen die Sonne aber noch recht gut durchscheinen. Gegen Abend sind im äussersten Westen erste schwache Schauer möglich. Am Dienstag und Mittwoch scheint nach der Auflösung von lokalen Frühnebelfeldern jeweils häufig die Sonne, es wird aber schwül-warm und besonders über den Mittelgebirgen und den Alpen kommt es in der zweiten Tageshälfte zu lokalen Schauern, vereinzelt auch Gewittern. An beiden Tagen liegen die Höchstwerte verbreitet zwischen 20 und 25 Grad. Ab Donnerstag ist der Trend sehr unsicher, da derzeit keine eindeutige Wetterlage festzustellen ist. Bleibt es bei der flachen Druckverteilung, findet auch kein Luftmassen-Austausch statt und das warme, aber leicht unbeständige Wetter setzt sich fort. Die Chancen, dass sich ein neues Hoch über Mitteleuropa festsetzt, stehen nicht schlecht. Kommt es allerdings nördlich zu liegen, muss bei aufkommendem Ostwind mit einem allmählichen Temperaturrückgang und verstärkter Nebelanfälligkeit gerechnet werden.
Auswirkungen auf die Vogelwelt:
Das Hochdruckwetter begünstigt den Vogelzug in ganz Mitteleuropa. Allerdings sind die Vögel durch den schwachen Wind in sämtlichen Höhenlagen nicht gezwungen, in Bodennähe zu fliegen, was die Beobachtung erschwert. Am besten positioniert man sich auf Passlagen im Mittelgebirge und in den Alpen, wo die Zugrouten kanalisiert werden.
Ausgegeben am 25.09.2014 23:15 Uhr
Nächste Aktualisierung: Donnerstag, 02.10.2014 (nachmittags); Wetterlagenkalender mindestens 3 Mal wöchentlich
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Die Windkarte zeigt die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit in rund 1500 m Seehöhe. In den Alpen werden die Geschwindigkeiten allerdings in der Regel zu schwach dargestellt und die Windrichtung wird häufig durch regionale Berg-Talwind-Systeme bestimmt.
Eine ganze Fieder = 10 Knoten, halbe Fieder = 5 Knoten. Faustregel Umrechnung Knoten in km/h: Knoten mal 2 minus 10 %
Quelle und zusätzliche Wetterkarten: www.wetter3.de