Aktuelle Grosswetterlage in Europa:
Das seit längerer Zeit blockierende Hochdruckgebiet über Skandinavien verlagert sich langsam südostwärts. Zwischen ihm und einem weiteren Hoch westlich von Irland wird der Weg für kühlere Atlantikluft nach Mitteleuropa frei (GWL Tief Mitteleuropa = TM, Übergang zu Trog Mitteleuropa TRM). Bereits zum dritten Mal in diesem Monat soll zu Wochenbeginn ein Tief über Mitteleuropa abtropfen und besonders im Alpenraum und angrenzenden Gebieten für ergiebige Niederschläge sorgen. Auch diesmal dürfte das Tief seine Eigenwilligkeit unter Beweis stellen und für einige Überraschungen besorgt sein, die mittelfristige Prognose ist daher einmal mehr mit Vorsicht zu geniessen.
Prognose für den deutschsprachigen Raum für das Wochenende vom 25. bis 27. Juli 2014:
Am Freitag wird mit strammem Ostwind sehr feuchte Luft in den Norden Deutschlands geführt und sorgt hier für verbreiteten Regen. Weiter südlich folgt das Wetter dem Tagesgang: Am Vormittag überwiegt der Sonnenschein, ab Mittag kommt es vor allem über den Bergen vermehrt zu Schauern und Gewittern. Im Flachland ist das Gewitterrisiko geringer. Die Temperaturen erreichen im Dauerregen nur knapp 20 Grad, sonst 25 bis 30 Grad mit den höchsten Werten in Ostösterreich. Am Samstag wird es im Norden deutlich freundlicher, dafür im Süden und in den Alpen wieder unbeständiger. Hier kommt es verbreitet zu kräftigen Regengüssen und Gewittern, die besonders in Österreich erhöhtes Unwetterpotenzial aufweisen. Am Sonntag kehrt die Hitze mit bis zu 33 Grad in die Nordosthälfte Deutschlands zurück, auch im äussersten Osten Österreichs wird die Hitze-Marke überschritten. Sonst bleibt es schwül-warm und unbeständig mit Regengüssen und Gewittern. Am Alpennordrand zwischen der Ostschweiz und Salzburg kann es auch länger trüb und nass bleiben. Regional starke Abweichungen sind aufgrund des kleinräumigen Tiefs und seiner eigenwilligen Zugbahn aber nicht auszuschliessen.
Tendenz für die Woche vom 28. Juli bis 3. August:
Von Montag bis Mittwoch kommt es zwischen kühler Atlantikluft in Westeuropa und der heissen Kontinentalluft im Osten zu einem starken Temperaturgefälle. An der markanten Front sind einmal mehr unwetterartige Auswüchse zu befürchten: Im Westen eher als Dauerregen, im Osten als heftige Gewitter mit allen bekannten Begleiterscheinungen. Dabei ist insbesondere in den westlichen Mittelgebirgen und in den Alpen aufgrund der sehr nassen Vorgeschichte die Gefahr von neuen Überflutungen, Erdrutschen und Murgängen erhöht. Am Donnerstag dürfte – sofern sich das Tief wie geplant auch tatsächlich nach Südosten verabschiedet und nicht wieder eine Extrarunde über uns dreht – die feucht-warme Luft ausgeräumt und von Westen her allmählich Hochdruckeinfluss wetterbestimmend werden. Der Trend zum Wochenende hin lässt einen eher kühlen Norden und einen warmen Süden erwarten, das Wetter dazu ist von der noch unsicheren Ausdehnung eines Azorenhochkeils in unsere Richtung abhängig.
Ausgegeben am 24.07.2014 23:30 Uhr
Nächste Aktualisierung (Sommerpause-Kurzversion): Freitag, 01.08.2014; Wetterlagenkalender 2-3 Mal wöchentlich
Zusätzliche Infos erscheinen auf unserer Facebook-Seite (auch ohne eigenes Facebook-Profil zugänglich).

Die Windkarte zeigt die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit in rund 1500 m Seehöhe. In den Alpen werden die Geschwindigkeiten allerdings in der Regel zu schwach dargestellt und die Windrichtung wird häufig durch regionale Berg-Talwind-Systeme bestimmt. Eine ganze Fieder = 10 Knoten, halbe Fieder = 5 Knoten. Faustregel Umrechnung Knoten in km/h: Knoten mal 2 minus 10 %
Quelle und zusätzliche Wetterkarten: www.wetter3.de
Fabienne Muriset am 26. Juli 2014 um 23:12 Uhr
Der Dauerregen im Alpenvorland könnte die Mauersegler zum Aufbruch in ihr Winterquartier bewegen. Zurück bleiben wahrscheinlich nur noch wenige Paare mit Nachbrut oder noch nicht ganz flüggen Jungen.
Daniel Grutsch am 27. Juli 2014 um 15:39 Uhr
Unter der dauernden Feuchte und den zeitweise kühlen Temperaturen leiden wohl vor allem die Jungvögel.