Aktuelle Grosswetterlage in Europa:
Zwischen einem Tief vor Galizien und einem Hoch über Westrussland ist die Druckverteilung in Mitteleuropa recht flach, in der Höhe herrscht eine sehr warme Südströmung (GWL Trog Westeuropa = TRW). Der Trog über dem Ostatlantik wird im Verlauf des Wochenendes abgeschnürt und die Südströmung flaut ab, im Gegenzug baut sich ein Hoch über den Britischen Inseln und dem Nordmeer auf. An dessen Ostflanke rutscht von Sonntag auf Montag ein Trog von Skandinavien nach Osteuropa und leitet eine kurze, aber knackige Nordlage ein. Damit verbunden ist ein markanter Temperatursturz, der sich aber breits nach wenigen Tagen erholt. Die weitere Entwicklung ab Wochenmitte ist extrem unsicher, derzeit wird zunehmender Hochdruckeinfluss von Westen her favorisiert, der Osten und der Norden könnten aber unter Tiefdruckeinfluss bleiben.
Prognose für den deutschsprachigen Raum für das Wochenende vom 19. bis 21. September 2014:
Am Freitag ziehen von Südwesten her immer wieder dichte Wolken mit Schauern und Gewittern nach Mitteleuropa, dazwischen gibt es auch sonnige Abschnitte. Mehr Sonnenanteile gibt es in Bayern, Österreich und in Norddeutschland, hier bleibt es weitgehend trocken. Der Wind weht mehrheitlich schwach aus Süd bis Südwest, in Norddeutschland weht der Wind aus östlichen bis nördlichen Richtungen. Die Temperaturen sind mit 22 bis 27 Grad für die Jahreszeit beträchtlich hoch.
Der Samstag wird in den meisten Regionen unbeständig, wobei er regional noch recht sonnig beginnt. In der zweiten Tageshälfte muss man vielerorts mit teils kräftigen Schauern und Gewittern rechnen, insbesondere im Norden Deutschlands. Weiter südlich hält sich die Gewittertätigkeit noch weitgehend auf die Berg- und Hügelzonen beschränkt. Der Wind dreht im Tagesverlauf auf westliche Richtungen und frischt in Schauer- und Gewitternähe böig auf. Die Temperaturen gehen gegenüber dem Vortag leicht zurück, einzig in Alpennähe und hier insbesondere im Osten werden noch mal bis zu 27 Grad erreicht.
Der Sonntag beginnt in Süddeutschland und in den Alpenländern sonnig. Von Nordwesten her zieht allerdings eine Kaltfront mit kräftigen Schauern und auffrischendem Nordwestwind auf, die am Abend auch die Alpen erreicht. Derweil setzt sich von der Nordsee her am Nachmittag bereits wieder die Sonne durch. An der Nordsee werden nur noch 15, im Südosten Österreichs hingegen noch mal 25 Grad erreicht.
Tendenz für die Woche vom 22. bis 28. September:
Am Montag regnet es zu Beginn in den Alpen noch, die Schneefallgrenze sinkt auf etwa 1800 m. Im Tagesverlauf lässt der Niederschlag nach, die Wolken halten sich aber meist bis zum Abend. Sonst stellt sich ein Sonne-Wolken-Mix ein, Schauer gehen noch von Brandenburg bis Bayern nieder, im Westen ist es trocken. Dazu weht frischer Nordwestwind, der in erhöhten Lagen sowie am Alpenostrand auch mal stürmische Böen bringen kann. Temperaturen von knapp 20 Grad liegen in den tiefstgelegenen und sonnigsten Regionen in der Mitte und im Westen Deutschlands drin, am Alpennordrand werden es nicht mehr als 10 bis 14 Grad. Im Lauf des Dienstags schläft der Nordwestwind ein und am Mittwoch kommt bereits wieder Südwest- bis Westwind auf, damit steigen auch die Temperaturen wieder vielerorts auf Höchstwerte um 20 Grad. Dazu ist es häufig sonnig und trocken, gelegentlich ziehen Wolkenfelder durch. Über die weiteren Aussichten lohnt sich das Spekulieren kaum, da die Wettermodelle höchst unterschiedliche Szenarien rechnen. Im Angebot sind ein kühler Nordweststurm, der vor allem den Norden und Osten Deutschlands heimsuchen könnte, aufziehender Regen mit recht warmer Luft aus südlichen Gefilden oder aber ein kräftiges Hoch über Mitteleuropa mit frühherbstlichen Begleiterscheinungen.
Auswirkungen auf die Vogelwelt:
Von Sonntag auf Montag dürfte sich vor allem in Alpennähe ein kurzzeitiger Zugstau einstellen. Ansonsten können die Zugvögel die günstigen Wetter- und Windbedingungen für ein Vorankommen nutzen. So unsicher die weitere Wetterentwicklung für Mitteleuropa ist, in Nordskandinavien und in Nordwestrussland ist sie relativ sicher: Hier schneit es in den nächsten Tagen ein und es wird zunehmend frostig. Damit dürfte in diesen Regionen bereits definitiv der Winter Einzug halten, womit auch die letzten noch ausharrenden Zugvögel zum Aufbruch gezwungen werden.
Ausgegeben am 19.09.2014 00:45 Uhr
Nächste Aktualisierung: Freitag, 26.09.2014; Wetterlagenkalender mindestens 3 Mal wöchentlich
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Die Windkarte zeigt die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit in rund 1500 m Seehöhe. In den Alpen werden die Geschwindigkeiten allerdings in der Regel zu schwach dargestellt und die Windrichtung wird häufig durch regionale Berg-Talwind-Systeme bestimmt.
Eine ganze Fieder = 10 Knoten, halbe Fieder = 5 Knoten. Faustregel Umrechnung Knoten in km/h: Knoten mal 2 minus 10 %
Quelle und zusätzliche Wetterkarten: www.wetter3.de