Aktuelle Grosswetterlage in Europa:
Ein nahezu stationäres Tief über der Nordsee bleibt in den nächsten Tagen für unser Wetter bestimmend. Während in den nördlichen Regionen der Tiefdruckeinfluss überwiegt und immer wieder Polarluft auf dem Weg von Grönland über Island und die Britischen Inseln zugeführt wird, gerät der Süden zwischendurch unter leichten Hochdruckeinfluss und verbleibt in wärmeren Luftmassen (GWL West antizyklonal = WA, im Norden Übergang von Trog Mitteleuropa = TRW zu West zyklonal = WZ). In der zweiten Wochenhälfte scheint sich die Westlage etwas auszugleichen, der Temperaturgradient zwischen Nord und Süd nimmt ab. Dabei bleibt es jedoch beim unbeständigen und eher frühherbstlichen Witterungscharakter.
Prognose für den deutschsprachigen Raum für das Wochenende vom 15. bis 17. August 2014:
Am Freitag zieht eine Regenfront von West nach Ost durch Mitteleuropa. Nur ganz im Osten ist es zu Beginn noch sonnig, sonst überwiegen die Wolken und es regnet häufig, dabei ist es kühl. Am Nachmittag von Westen her Übergang zum Typ Aprilwetter mit kräftigen, teils gewittrigen Regengüssen mit sonnigen Phasen zwischendurch, nur am Alpennordrand hält sich Dauerregen. Der böige Wind dreht von Südwest auf West bis Nordwest.
Auch der Samstag zeigt sich von der wechselhaften und kühlen Seite. Die Schauerneigung ist besonders in den Alpen sowie im Osten Deutschlands noch sehr ausgeprägt, gelegentlich sind auch Blitz und Donner mit dabei. Im Westen macht sich bereits leichter Hochdruckeinfluss bemerkbar, hier sind die Schauer seltener und die sonnigen Abschnitte länger. Der zunächst frische West- bis Nordwestwind schwächt sich im Tagesverlauf generell etwas ab, einzig in Schauernähe ist weiterhin mit starken Böen zu rechnen. Auch die Schneefallgrenze ist in den Alpen ein Thema, sie bewegt sich zwischen 2000 und 2500 m.
Am Sonntag überwiegt südlich der Mainlinie der Sonnenschein und es bleibt trocken, in der Früh ist es nach der klaren Nacht allerdings schon herbstlich anmutend frisch. Weiter nördlich zeigen sich mehr Wolken und von der Nordsee her ziehen in der zweiten Tageshälfte Schauer ins Landesinnere. Im Süden weht mässiger, im Norden kräftiger Südwestwind. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 18 Grad an der Nordsee und 24 Grad in Südostösterreich.
Tendenz für die Woche vom 18. bis 24. August:
Von Montag bis Freitag bleibt das Wetter sehr unbeständig, wobei die genaue zeitliche Abfolge zwischen den rasch wechselnden nassen und trockenen Phasen noch nicht genauer aufzulösen ist. Häufger nass ist es an den Küsten, über den Mittelgebirgen und den Alpen, während im Flachland meist nur kurze Schauer durchziehen. Dabei ist der Westwind immer wieder zu spüren, am Montag wird er im Norden gar stürmisch. Die Temperaturen bewegen sich tagsüber meist um die 20-Grad-Marke herum, bei längeren sonnigen Phasen steigen sie auch etwas darüber. Einzig im Osten und Süden Österreichs werden fast täglich Höchstwerte von über 25 Grad erreicht. Der Trend für das Wochenende zeigt den Vorstoss der kälteren Luft im Norden bis zu den Alpen, bei der Dynamik dieser Wetterlage ist das letzte Wort aber wohl noch kaum gesprochen .
Auswirkungen auf die Vogelwelt:
Nachdem die wochenlange Hochdrucklage in Nordeuropa die Nord- und Ostsee auf aussergewöhnlich hohe Temperaturen aufgeheizt hat, wirkt sich jetzt der Tiefdruckeinfluss dort umso stärker aus: Über das warme Wasser streichende Kaltluft nimmt besonders viel Feuchtigkeit auf und wird labilisiert. Die so entstehenden kräftigen Schauer und Gewitter über dem Meer entleeren sich bei Westwind besonders an den Westküsten. Bei dieser Schlechtwetterlage sind die Flugbedingungen meist ungünstig, sodass sich Zugbewegungen in den nächsten Tagen wahrscheinlich in Grenzen halten werden.
Ausgegeben am 14.08.2014 23:45 Uhr
Nächste Aktualisierung: Freitag, 22.08.2014; Wetterlagenkalender 2-3 Mal wöchentlich
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Die Windkarte zeigt die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit in rund 1500 m Seehöhe. In den Alpen werden die Geschwindigkeiten allerdings in der Regel zu schwach dargestellt und die Windrichtung wird häufig durch regionale Berg-Talwind-Systeme bestimmt.
Eine ganze Fieder = 10 Knoten, halbe Fieder = 5 Knoten. Faustregel Umrechnung Knoten in km/h: Knoten mal 2 minus 10 %
Quelle und zusätzliche Wetterkarten: www.wetter3.de