Aktuelle Grosswetterlage in Europa:
Hoher Luftdruck erstreckt sich aktuell von den Britischen Inseln über Südskandinavien bis zum Baltikum, während in Mitteleuropa ein abgeschlossenes Höhentief langsam die Alpen quert (GWL Tief Mitteleuropa = TM). Während das eine Tief am Sonntag weiter nach Südosten zieht und nur noch Österreich wesentlich beeinflusst, erreicht der nächste Kaltlufttropfen Norddeutschland. Er wird sich zu Wochenbeginn nach Westen bewegen, während das Skandinavienhoch allmählich nach Süden in Richtung Osteuropa kippt. Damit stellt sich eine Südostlage ein, die verbreitet spätsommerliches Wetter bringt. Zum nächsten Wochenende hin nimmt der Einfluss eines Tiefs über der Biskaya bei uns zu, die Strömung dreht dann allmählich auf Süd bis Südwest und bringt wieder mehr Feuchtigkeit.
Prognose für den deutschsprachigen Raum für das Wochenende vom 12. bis 14. September 2014:
Am Freitag herrscht in den Ost- und Zentralalpen sowie in der Südosthälfte Deutschlands trübes und regnerisches Wetter, wobei vor allem in Bayern und Österreich ergiebige Regenmengen fallen. Dabei steigen die Temperaturen nur selten über 15 Grad und die Schneefallgrenze liegt in den Nordalpen bei 1800 m. In einem Übergangsbereich von der Westschweiz über Baden-Württemberg und die Mitte Deutschlands bis nach Brandenburg herrschen ebenfalls die Wolken vor, es fällt aber nur selten ein wenig Regen. Im Gegenzug muss man hier in erhöhten Lagen mit starkem Nordostwind rechnen. Sehr sonnig ist es von Luxemburg bis zur Nord- und Ostsee, hier wird es im Landesinneren trotz Nordwind bis zu 22 Grad warm.
Der Samstag zeigt sich im Norden und in der Mitte Deutschlands ähnlich wie am Vortag. In Bayern, Baden-Würrttemberg und in der Schweiz wird es im Tagesverlauf ebenfalls etwas freundlicher, ein Restrisiko für lokale Schauer bleibt aber bestehen. Nach wie vor trüb und regnerisch ist es zu Beginn im Osten und Süden Österreichs, wobei hier in der zweiten Tageshälfte der Dauerregen in kräftige Regengüsse mit kurzen sonnigen Phasen übergeht. Die Temperaturen steigen generell leicht an, der Wind weht weiterhin aus nordöstlicher Richtung.
Am Sonntag ist es mit dem teils kräftigen Regen in Ostösterreich immer noch nicht vorbei, an kleineren und mittleren Flüssen ist mit erheblicher Hochwassergefahr zu rechnen! Eine mässige Schauerneigung besteht auch im übrigen Alpenraum, in Bayern sowie zunehmend auch im Nordosten Deutschlands. In der Schweiz wie auch in der Westhälfte Deutschlands setzt sich nach teils hochnebligem Start im Tagesverlauf zunehmend die Sonne durch und es bleibt trocken. Der Nordostwind schwächt sich weiter ab, einzig an der Ostsee bringt er weiterhin frische Böen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen je nach Sonnenscheindauer zwischen 16 und 22 Grad.

Die zu erwartende Regensumme bis Sonntagabend zeigt die wettermässige Zweiklassengesellschaft in Mitteleuropa
Tendenz für die Woche vom 15. bis 21. September:
Am Montag und Dienstag sind hauptsächlich zwei Gebiete von Schauern und Gewittern betroffen: Der Norden Deutschlands sowie die Gebiete entlang und südlich des Alpenhauptkamms. Sonst setzt sich ruhiges, in der ersten Tageshälfte teilweise nebliges Frühherbstwetter durch. Die Temperaturen steigen von Tag zu Tag leicht an. Am Mittwoch und Donnerstag sieht es nach einer spätsommerlichen Phase mit Temperaturen zwischen 22 und 27 Grad aus. Der Wind dreht allmählich von Südost auf Südwest und somit steigt von Südwesten her die Neigung zu Schauern und Gewittern in der zweiten Tageshälfte. Dieser Trend zu unbeständigerem Wetter hält zum Wochenende hin an, wahrscheinlich bleibt es dabei aber recht warm.
Auswirkungen auf die Vogelwelt:
Die Zugvögel freuen sich weiterhin über gute Sichtverhältnisse und Rückenwind im westlichen Mitteleuropa. Ganz anders im Osten und besonders im Südosten. Eine Alpenquerung ist hier bei anhaltendem Regen und Schneefall nahezu ausgeschlossen, es kommt daher verbreitet zu erzwungener Rast. Diese verteilt sich besonders im Osten und Südosten Österreichs über weite Flächen, da der Boden keine weitere Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann und Watvögel vielerorts vernässte Wiesen und Äcker vorfinden. Vogelbeobachter müssen somit etwas längere Suchwege auf sich nehmen, können aber an unkonventionellen Orten auf Überraschungen treffen.
Ausgegeben am 11.09.2014 23:45 Uhr
Nächste Aktualisierung: Freitag, 19.09.2014; Wetterlagenkalender mindestens 3 Mal wöchentlich
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Die Windkarte zeigt die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit in rund 1500 m Seehöhe. In den Alpen werden die Geschwindigkeiten allerdings in der Regel zu schwach dargestellt und die Windrichtung wird häufig durch regionale Berg-Talwind-Systeme bestimmt.
Eine ganze Fieder = 10 Knoten, halbe Fieder = 5 Knoten. Faustregel Umrechnung Knoten in km/h: Knoten mal 2 minus 10 %
Quelle und zusätzliche Wetterkarten: www.wetter3.de