Aktuelle Grosswetterlage in Europa:
Zwischen hohem Luftdruck über Westeuropa und einem von Skandinavien über Osteuropa bis zum zentralen Mittelmeer reichenden Trog stellt sich eine kräftige und kalte Nordströmung ein. Der grösste Teil Mitteleuropas gelangt dabei zunehmend unter den Einfluss des Hochs im Westen, während der Osten häufiger tiefdruckbeeinflust bleibt (GWL Nord, über Mitteleuropa vorwiegend antizyklonal = NA). Tendenziell verlagert sich der Hochdruck im weiteren Verlauf in Richtung Skandinavien, während sich ein abgeschnürtes Tief irgendwo in Südost- bis Südeuropa einnistet und Mitteleuropa weiterhin mit eher kühler Luft aus Nordost bis Ost versorgt.
Prognose für den deutschsprachigen Raum für das Wochenende vom 3. bis 5. April 2015:
Der Karfreitag beginnt nach einer teilweise klaren Nacht verbreitet frostig, einzig im norddeutschen Tiefland ist es etwas milder. Häufig setzt sich die Sonne durch, während es an den Nordseiten der Ostalpen und der östlichen Mittelgebirge länger bewölkt bleibt und vor allem in der ersten Tageshälfte noch ein paar Flocken fallen. Am Abend ziehen im äussersten Westen bereits die Wolken eines neuen Tiefs auf. Der im Osten zunächst noch starke Nordwestwind lässt im Tagesverlauf allmählich nach, im Westen ist es abgesehen von höheren Lagen meist schwachwindig. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 7 Grad an der See und in den östlichen Regionen und 13 Grad am sonnigen Oberrhein.
Am Samstag bringt oben erwähntes Tief der Südwesthälfte Deutschlands, der Schweiz und weiten Teilen Österreichs einen grauen und nassen Tag. Im Westen steigt die Schneefallgrenze vorübergehend auf 1200 m, während es vom Thüringer Wald über den Böhmerwald bis zu den Niederösterreichischen Alpen selbst auf 500 m meist bei Schneefall bleibt. Freundlicher ist es nordöstlich der Weser mit zeitweiligem Sonnenschein und allenfalls ein paar kurzen Schauern in der zweiten Tageshälfte. Im Tagesverlauf frischt der Nordwind überall auf, in höheren Lagen des Westens wird er stürmisch. Die Temperaturen kommen in den Niederungen nicht über 5 bis 10 Grad hinaus.
Am Ostersonntag muss man verbreitet mit einem frostigen Morgen rechnen, davon ausgenommen sind die Küsten und die Tieflagen am Rhein. In den Nordalpen schneit es noch zeitweise bis in die Niederungen, ansonsten setzt sich ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix durch. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 3 Grad am Alpennordrand und knapp 10 Grad am Niederrhein. Der teils schneidende Nord- bis Nordostwind lässt allerdings kaum Frühlingsgefühle aufkommen.
Tendenz für die Woche vom 6. bis 12. April: Der Ostermontag unterscheidet sich vom Sonntag nur geringfügig. Bei allmählich nachlassendem Wind wird es von Westen her eine Spur milder, während der Osten anfällig für Schneeschauer bleibt. Auch am Dienstagmorgen ist es wieder verbreitet frostig. Im Tagesverlauf zieht von Norden eine Warmfront mit leichtem Regen über Deutschland hinweg, sie erreicht am Abend die Alpen und bringt hier erneut ein paar Flocken bis in tiefe Lagen. Auch der Mittwoch zeigt sich noch von der wechselhaften Seite, schaueranfällig sind vor allem die Nordseiten der Gebirge, wobei oberhalb von etwa 700 m Schnee fällt. Der Trend für die zweite Wochenhälfte geht in Richtung trockenes, aber kühles Hochdruckwetter mit frischem Ostwind. Die Gefahr von Morgenfrost bleibt bestehen, während die kräftige Aprilsonne Tag für Tag für etwas steigende Nachmittagstemperaturen sorgt. Etwas weniger begünstigt sind die Ost- und Südalpen, hier muss man vom Mittelmeertief mit zeitweiligen Wolken und etwas Niederschlag rechnen.
Auswirkungen auf die Vogelwelt:
Bereits heimgekehrten Zugvögeln steht eine kritische Phase bevor, insbesondere in Alpennähe kann Schnee auch in tiefen Lagen für einige Tage liegen bleiben. Eine glückliche Fügung dürfte das sich im zentralen Mittelmeerraum einnistende Tiefdruckgebiet sein, das dort mit garstigem Wetter für Zugstau sorgt, sodass zumindest der weitere Vogelzug eingebremst wird und nicht unsere spätwinterliche Witterung einfliegt.
Ausgegeben am 02.04.2015 21:00 Uhr
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Die Windkarte zeigt die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit in rund 1500 m Seehöhe. In den Alpen werden die Geschwindigkeiten allerdings in der Regel zu schwach dargestellt und die Windrichtung wird häufig durch regionale Berg-Talwind-Systeme bestimmt.
Eine ganze Fieder = 10 Knoten, halbe Fieder = 5 Knoten. Faustregel Umrechnung Knoten in km/h: Knoten mal 2 minus 10 %

Legende der Wettersymbole in der Europakarte
Quelle und zusätzliche Wetterkarten: www.wetter3.de