Aktuelle Grosswetterlage in Europa:
Am östlichen Rand eines Hochs über den Britischen Inseln wird im Lauf des Wochenendes zunehmend kältere Luft nördlicher Herkunft nach Mitteleuropa gelenkt (GWL Hoch Britische Inseln = HB). Seit Tagen tun sich die Wettermodelle schwer damit, genau zu berechnen wie weit nach Südwesten die Kaltluft vorstösst, entsprechend schwanken die Temperaturprognosen um bis zu 10 Grad. Klar kann einzig die Aussage getroffen werden, dass es im Nordosten recht sicher, im Südwesten möglicherweise vorübergehend winterlich wird. In der nächsten Woche dürfte sich das Temperaturniveau kaum mehr über das jahreszeitlich übliche Mittel erholen und es ist unbeständiger als zuletzt.
Prognose für den deutschsprachigen Raum für das Wochenende vom 20. bis 22. März 2015:
Am Freitag scheint in weiten Teilen Mitteleuropas die Sonne. Einschränkungen gibt es im äussersten Norden durch aufziehende hohe und mittelhohe Wolken, ebenso im westlichen und südlichen Alpenraum. In Rhein-Nähe ist Nebel und Hochnebel ein Thema, der sich lokal zäh hält. Zu den Prognosen bezüglich Sichbarkeit der partiellen Sonnenfinsternis am Vormittag gibt es einen ausführlichen Blogbeitrag unserer Partnerseite fotometeo.ch. Nach frischem Start steigen die Temperaturen tagsüber auf 12 bis 16 Grad, einzig an den Küsten bleibt es deutlich kühler. Der Wind weht meist schwach aus unterschiedlichen Richtungen, im Norden frischt er im Lauf des Nachmittags aus West teils kräftig auf.
Der Samstag beginnt im Süden Deutschlands und in den Alpenländern abgesehen von lokalen Frühnebelfeldern freundlich. Im Nordwesten ziehen bereits Regenwolken auf, die sich bis zum Abend zu den Alpen ausbreiten. Die Schneefallgrenze liegt zu Beginn bei 1500 m, sinkt gegen Abend im Nordosten Deutschlands bereits in die Niederungen und im Lauf der Nacht zum Sonntag auch in den Nordalpen bis in manche Tallagen. Der auffrischende Wind dreht im Tagesverlauf von westlichen auf nördliche Richtungen und bringt an den Küsten sowie auf den Mittelgebirgsgipfeln stürmische Böen. Im Norden kommen die Temperaturen nur noch schwer über 5 bis 8 Grad hinaus, sonst sind es meist 10 bis 15 Grad, vom Neusiedler See bis in die südliche Steiermark noch mal bis zu 18 Grad.
Am Sonntag fällt im Süden Deutschlands und in den Alpenländern zu Beginn noch etwas Schnee bis in tiefe Lagen, im Tagesverlauf wird es zögerlich freundlicher. Im Norden setzt sich schon früh die Sonne durch, einzig an den Nordseiten der Mittelgebirge bleibt es länger bewölkt mit ein paar Flocken am Vormittag. Nach nächtlichem Aufklaren beginnt der Tag im Norden meist frostig, die Tageshöchstwerte liegen verbreitet zwischen 3 und 8 Grad, am Oberrhein sind 10 Grad möglich. Der starke Nordostwind sorgt jedoch für zusätzliches Kälteempfinden.
Tendenz für die Woche vom 23. bis 29. März:
Der Montag wird im ganzen deutschsprachigen Raum sonnig, nach der klaren Nacht ist es jedoch in der Früh verbreitet frostig. Die kräftige Märzsonne heizt die Luft am Nachmittag auf 7 Grad im Nordosten und 14 Grad im Südwesten auf. Am Dienstag wird aus Westen bereits wieder mildere, aber auch feuchtere Luft herangeführt. In Alpennähe sowie im Nordwesten kommt es im Verlauf des Nachmittags zu ersten Schauern. Am Mittwoch geht es wahrscheinlich nass-kalt weiter mit einer Schneefallgrenze um 500 Meter, örtlich aber auch tiefer. Der Trend für die zweite Wochenhälfte zeigt derzeit eine neue Hochdruckbrücke mit meist trockenem, aber eher kühlem Wetter mit teils frostigen Nächten.
Auswirkungen auf die Vogelwelt:
Nur selten fällt eine Sonnenfinsternis in die aktive Zeit der Singvögel. Es wird daher interessant zu beobachten sein, wie unsere gefiederten Freunde auf die Schummrigkeit am späten Vormittag reagieren (maximale Phase um etwa 10:30 Uhr MEZ), die trotz klaren Himmels den Eindruck eines stark wolkenverhangenen Himmels oder einer einsetzenden Dämmerung vermittelt. Stellt der Zilpzalp seinen fröhlichen Walzer ein, wechseln Buchfinken in den Regenruf-Modus oder verziehen sich manche Vögel gar zur Ruhe? Teilen Sie doch Ihre Beobachtungen hier in der Kommentarfunktion oder auf unserer Facebook-Seite mit uns! Die markant kühlere Phase in den nächsten Tagen dürfte manche Vögel in ihren Frühlingsgefühlen etwas hemmen, schlimmere Auswirkungen wie bei mehrtägigen Schneefall- und Frostphasen wie vor zwei Jahren sind aber nicht zu befürchten.
Ausgegeben am 19.03.2015 21:00 Uhr
Die mangelnde Unterstützung trotz regelmässiger Spendenaufrufe und markant sinkende Zugriffszahlen rechtfertigen den hohen Zeitaufwand für einen ausführlichen Wetterbericht derzeit nicht mehr. Vorerst erscheint der Wetterbericht nur noch sporadisch und/oder in einer Kurzfassung, bis eine neue Lösung gefunden wird. Bitte beachten Sie die demnächst in diesem Blog erscheinenden näheren Informationen betreffend der Zukunft von orniwetter.info und nutzen Sie dort die Möglichkeiten zur Mitdiskussion. Besten Dank für Ihr Verständnis.
Nächste Aktualisierung: offen; Wetterlagenkalender 2-3 Mal wöchentlich
Zusätzliche Infos erscheinen auf unserer Facebook-Seite (auch ohne eigenes Facebook-Profil zugänglich).
Detaillierte Wetterberichte für Ihre bevorzugte Beobachtungsregion können Sie unter den Spezialprognosen erwerben.
Die Windkarte zeigt die Windrichtung und die mittlere Windgeschwindigkeit in rund 1500 m Seehöhe. In den Alpen werden die Geschwindigkeiten allerdings in der Regel zu schwach dargestellt und die Windrichtung wird häufig durch regionale Berg-Talwind-Systeme bestimmt.
Eine ganze Fieder = 10 Knoten, halbe Fieder = 5 Knoten. Faustregel Umrechnung Knoten in km/h: Knoten mal 2 minus 10 %

Legende der Wettersymbole in der Europakarte
Quelle und zusätzliche Wetterkarten: www.wetter3.de
Fabienne Muriset am 20. März 2015 um 13:18 Uhr
In Gümligen bei Bern Maximum der Sonnenfinsternis 75 % um 10.32 Uhr. Als Standort wurde ein sonniger Südhang mit Wiese und Waldrand gewählt. Das Gesangsspektrum änderte während der Sonnenfinsternis: Typische Dämmerungssänger wie Rotkehlchen und Singdrossel zogen voll durch und waren für etwa eine Dreiviertelstunde dominierend. Still wurden die Meisen, der Gartenbaumläufer und der Hausrotschwanz, dieser allerdings setzte seine Jagdflüge fort. Auffällig war das gänzliche Fehlen der sonst im Gebiet häufig vorkommenden Greifvögel. Der erste Rotmilan wurde eine knappe Stunde nach dem SoFi-Maximum gesichtet. Landschaftliche Eindrücke und Aufnahmen der verfinsterten Sonne auf fotometeo.ch